WissenschaftlerInnen der deutschen TU Chemnitz und der TU Dresden forschen an der Entwicklung neuer Leichtbauwerkstoffe, die aus Furnier und Kunststoff bestehen.
Anwendungsmöglichkeiten von Furnier-Prepegs finden sich beispielsweise im Automobilbereich. Foto: TU Chemnitz
Holzfurnier-Kunststoff-Verbindungen, so genannte Furnier-Prepregs, sind kostengünstig und weisen neben guten spezifischen Materialeigenschaften eine hohe Recyclingfähigkeit auf. Für ihre Herstellung werden thermoplastische Verfahren genutzt, die eine sehr kurze Verarbeitungszeit haben. Furnier aus Rotbuche und Fichte wird dabei bei etwa 80 Grad vorgetrocknet, und danach mit einer thermoplastischen Matrix bedeckt, die vorher aufgeschmolzen wurde. Das so imprägnierte Furnier wird unter Druck bei Raumtemperatur abgekühlt, bis es erstarrt und der Kunststoff eine Schicht in den äußeren Gefäßen des Furniers bildet.

Entscheidend sei aber, dass das Furnier im Inneren auch im Verbund nach wie vor eine geringe Dichte habe, informiert der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie. Daraus ergeben sich viele neue Anwendungsmöglichkeiten: Im elektrisch angetriebenen Leichtbau-Automobil MERGE Up!, einem Modell des Forschungsprojektes Chemnitz Car Concepts, werden die Furnier-Prepregs als Abdeckungen für ein funktionales Eingabesystem in der Pkw-Mittelkonsole und als Außenbauteile für die Seitentür eingesetzt. Während das Bauteil für die Seitentür durch Umformung des gepressten Furnier-Prepregs gefertigt werde, füge sich die Furnierabdeckung der Mittelkonsole in ein neu entwickeltes Hybridlaminat. Per Tipp auf den Funktionsbereich der Mittelkonsole könne der Fahrer einzelne elektronische Anwendungen im Fahrzeug steuern, ohne auf üblichen Knöpfe oder Schaltsysteme zurückgreifen zu müssen. (cst)

HDH

MERGE Exzellenzcluster
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