Durch den Klimawandel verschärft, haben Stürme, Trockenheit, Schädlinge und Brände die Wälder in Deutschland in den letzten Jahren stark geschädigt, so die Landesforsten Rheinland-Pfalz in einer Aussendung. Mit konventionellen Methoden der Bodenbeobachtung lasse sich das Ausmaß der Schäden nicht ausreichend schnell und vollständig ermitteln – daher kooperiere man seit dem vergangenen Jahr mit der Umweltfernerkundung und Geoinformatik an der Universität Trier bei der Entwicklung von Auswerteverfahren, die eine möglichst zeitnahe Bereitstellung von Karten zur landesweiten Bewertung der Waldsituation ermöglichen, heißt es weiter.
Die Forschenden greifen dabei insbesondere auf Aufnahmen der Sentinel-2-Satelliten zu: Diese stellen multi-spektrale Aufnahmen in einer bislang nicht gekannten Häufigkeit, Flächenabdeckung und Detailerkennbarkeit bis auf zehn Meter bereit. Durch deren Auswertung ist es gelungen, bislang nicht erfasste Waldschäden zu identifizieren. Außerdem können Hinweise auf Flächen geliefert werden, die im Zuge des regionalen Klimawandels als besondere Risikobereiche für eine weitere Verbreitung von Käfern oder anderen Schädlingen in Frage kommen.
Die Karten leisteten einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Forstwirtschaft in Rheinland-Pfalz, so die Landesforsten. „Die schnelle Bereitstellung und Vergleichbarkeit der Befunde ermöglicht nicht nur eine aktuelle Bewertung der Waldsituation auf der gesamten Landesfläche,“ sagt Joachim Langshausen von der Zentralstelle der Forstverwaltung. „Ergänzend zu unserem sonstigen Datenbestand unterstützen die Karten der Uni Trier Flächenschätzungen, Plausibilitätsprüfungen, zielgenaue Nachkontrollen und die vorausschauende Planung von forstwirtschaftlichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wälder im Klimawandel.“ (cst)
Umweltfernerkundung und Geoinformatik an der Universität Trier