Forschende aus der Schweiz haben Holz in einen Mikro-Generator verwandelt: wenn es belastet wird, entsteht genug elektrische Spannung, um Energie zu erzeugen. 

Parkett
In der Tanz-Pause erzeugt der Boden aber keinen Strom ... Foto: pexels-Cotobrono

Dass Holz beim Verbrennen Energie freisetzt, ist bekannt. Aber dass auch ein Parkettboden vielleicht bald als Energiespender eingesetzt werden kann, verblüfft doch. In Zürich scheint der Beweis gelungen: Dort haben Wissenschafter:innen eine Holzmischung (mit weniger Lignin) „zusammengerührt“, die auf Druck reagiert. Elektrisch reagiert. Bei jeder Belastung maßen die Forscher eine Spannung von rund 0.63 V - eine Spannung, die für eine Anwendung als Sensor brauchbar wäre. Foto: pixabay.com

Elastischer „Holzschwamm“
Das Team der ETH Zürich und der Schweizerischen Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa hat ein einfaches Verfahren entwickelt, um elektrische Spannung mit einer Art Holzschwamm zu erzeugen. Natürliches Holz ist zu wenig flexibel, um den piezoelektrischen Effekt - die elektrische Spannung, die bei Verformung entsteht – nutzen zu können. Daher wird das Lignin umweltschonend mithilfe des Pilzes Ganoderma applanatum, der Weißfäulnis im Holz verursacht, herausgelöst.

LCD-Display leuchtet
Übrig bleibt ein Gerüst aus Zelluloseschichten, das sich leicht zusammenpressen lässt, um sich dann wieder in seine ursprüngliche Form auszudehnen. Tests bestätigtem dem Material eine hohe Stabilität, es konnte gezeigt werden, dass 30 Holzklötze, die parallel mit dem Körpergewicht eines Erwachsenen belastet werden, ein einfaches LCD-Display zum Leuchten bringen. Bis zur Nutzung als stromerzeugender Parkettboden seien zwar noch einige Schritte zu tun, man sei aber bereits im Gespräch mit möglichen Kooperationspartner, so die Empa. (cst/hst)

Schweizerische Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa

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