Die Welt wird digitaler – auch und vor allem in Kuchl, wo die FH mehr als eine Million Euro in ein modernes Prüfzentrum investiert. 

FH Kuchl
Fröhliches Schaufeln für die Forschung: Im Bild v.l.n.r.: Raimund Ribitsch (GF FH Salzburg), AR-Vorsitzender Hans Scharfetter, Bürgermeister Thomas Freylinger, FH-Rektor Gerhard Blechinger, LH Wilfried Haslauer, Projektleiter FH-Prof. Michael Grobbauer, AK-Dir. Cornelia Schmidjell, Architekt Tom Lechner, WK-Dir. Manfred Pammer. Foto: FH Salzburg/Neumayr

Wer seine Wandaufbauten optimieren möchte, wer Schallschutz verbessern und Fassaden raffinierter gestalten will – im österreichischen „Holz-Herz“ Kuchl kann geholfen werden: Am Campus Kuchl der FH Salzburg entsteht derzeit das Forschungsgebäude „Twin²Sim“. Dieses besteht aus einem Prüfstand, einem multifunktionalen Versuchsgebäude mit 20 hochwertigen Arbeitsplätzen für das Forschungspersonal, Prüfräumen, einem Multifunktionslabor sowie einer Manipulationshalle.

Gebäudehülle am Prüfstand
Der Prüfstand dient der ganzheitlichen Untersuchung komplexer Gebäudehüllen inklusive der Beurteilung der Schallschutzperformance. In den Versuchsräumen werden Bauteile der Gebäudehülle eingebaut, einem langfristigen Monitoring unterzogen und gebäude­technische Systeme messtechnisch und funktional analysiert. Alle Bauteile und Systeme werden in Simulationen abgebildet. In Folge werden weitere Entwicklungsschritte an diesen digitalen Zwillingen durchgeführt – daher auch der Name Twin²Sim.

FHS Twin2Sim Vis02 c lparchitektur

Investition in Forschung
Twin²Sim ist eines der größten Forschungsvorhaben, das die FH Salzburg in ihrem 25-jährigen Bestehen umsetzen wird. Geplante Fertigstellung: Dezember 2021. Mit diesem vom Land Salzburg in der Höhe von 1,1 Mio. Euro kofinanzierten Projekt wird erstmalig in Österreich ein Versuchsgebäude mit den wissenschaftlichen Möglichkeiten als passivhaustauglicher, konstruktiver Holzbau errichtet. Mit allem Drum und Dran werden sogar insgesamt 2,2 Mio. Euro am Campus investiert.

Forschen und Erholen
Der Pongauer Tom Lechner von LP architektur zeichnet für die Gestaltung verantwortlich: „Im ersten Schritt ging es uns darum, den richtigen Standort am Gelände zu definieren. Hier wollten wir durch die Situierung – über die Funktion hinaus – einen Mehrwert für den Campus generieren. Die nun vorliegende Variante schafft somit einen neuen Eingangsbereich zur Hochschule, quasi als Hof mit hoher Aufenthaltsqualität. Das Zurückdrängen der Parkplätze und die entsprechende Architektur sollen dazu beitragen, Erholungsflächen und Räume für soziales Interagieren für Studierende und Lehrende zu schaffen.“

Twin2Sim: Multifunktionaler Prüfstand
Konkret geht es um folgende Zielsetzungen: Das Projekt dient der ganzheitlichen Untersuchung komplexer Gebäudehüllen und Gebäudetechnik im Rahmen eines multifunktionalen Prüfstandes für Fassaden (Kurzzeituntersuchungen von 2-6 Monaten) und eines Versuchsgebäudes, bei dem die zuvor charakterisierten Fassadenbauteile langfristig (mehrere Jahre) ebenso wie Einrichtungen der Gebäudetechnik im Zusammenwirken mit dem Raum und den Nutzer*innen evaluiert werden können.

Weiterentwicklung am Digitalen Zwilling
Nach der Vermessung ist die Simulation und Modellbildung und damit die Weiterentwicklung am digitalen Zwilling möglich, was zukünftige Entwicklungskosten durch die Reduktion physischer Prototypen zu senken hilft. Erst zum zweiten Mal in Österreich erlaubt die Einrichtung die Messung des Schalldämmasses von Bauteilen in einem Prüfstand in Holzbauweise und erstmalig auch die Messung der Schalllängsleitung. Diese Funktion ist besonders für die Entwicklung leichter (Holz-)Bauteile signifikant, da für solche Bauteile keine Berechnungsmöglichkeiten vorliegen und die Simulation noch ausschließlich Forschungscharakter hat.

Website der FH.

(hst)

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