Die Digitalisierung ist mehr als nur ein Wort. Im neuen Boden- und Türenzentrallager von Frischeis in Stockerau kann sie „begriffen“ werden.

Frischeis Halle
Der spezielle Gabelstapler ist ein Unikat, das für die neue Halle extra gebaut worden ist. Ein Frischeis-Mitarbeiter erklärt, wie das Fahrzeug über die QR-Codes und RFID-Markierungen seinen Weg findet. Foto: Herbert Starmühler

Stimmt das? Eigentlich nicht. Denn zwar begreift man hier Abläufe, Steuerungen und Prozesse – angreifen soll der Mensch die Teile aber gar nicht. Das Wesentliche ist ja, dass alles reichlich automatisch vor sich geht. Leise, elektrisch und kraftvoll hebt ein 10-Tonnen-Staplerkran die Paletten, ein einziger Mensch muss noch mitfahren. Der wird gebraucht, um an den automatisch angefahrenen Regalstellen noch händisch die Türzargen vom Fach auf die Staplerschaufel zu hieven.

Bereits im Jahr 2018 setzte der niederösterreichische Holzgroßhändler Frischeis (als Teil der internationalen JAF-Gruppe) mit dem Bau eines neuen Lagers in der Stockerauer Josef-Jessernigg-Straße einen Schritt in Richtung größerer Lagerkompetenz im Bereich des Innenausbaus.

Größere und schnellere Kapazitäten beherrschen

2020 entschied sich das Unternehmen für die Modernisierung der Anlage durch den Einsatz neuer Stapler-Technik und den Ausbau der Kapazitäten. In einem ersten Schritt wurde nun das Türenlager fertig gestellt und nach einer Testphase in Betrieb genommen. In einem nächsten Schritt wird auch das Bodenzentrallager modernisiert.

Was bedeutet das? Was bringt uns diese Technologie?

Größeres Sortiment, viele Modelle, mehr Platz

„Das hat interne und externe Gründe gehabt, warum wir das gemacht haben“ erklärt Markus Forstner, Produktmanager für Innenausbau bei Frischeis. Man sei in der vergangenen Zeit stark gewachsen, insbesondere auch der Innenausbau, und damit das Sortiment. Nun brauchte man Platz. Und musste dem Wunsch nach kürzeren Lieferzeiten entgegenkommen.

Frischeis Türenlager Foto Starmühler
Zargen und Türblätter auf Abruf – der Stapler findet die Teile automatisch. Foto: Herbert Starmühler

Der Innenausbau wird jetzt also im Stockerauer Zentrallager fokussiert. Dezentrale Läger bleiben allerdings bestehen, weil die Kunden in der Früh anrufen und eine Tür abholen wollen. Das soll weiterhin angeboten werden.

6.000 Qauadratmeter, drei Hallen

Ein sogenannter Schmalgangstapler von STILL wurde ausgewählt, mit induktiver Zwangssführung. Der Staplerfahrer oder die Staplerfahrerin fährt eigentlich gar nicht mehr. Lenken ist passé. Auf 6.000 Quadratmeter sind das nun 3 klimatisierte Hallen. In der Halle 3 finden sich ausschließlich Türen. Begonnen wurde übrigens mit einem Frontstapler. Ein-Mann-Kommissionierung, engere Regale und eine halbautomatische Anfahrt sind die Stichworte der neuen Hallenlogistik. Immer geht es darum: Mehr Ware in kürzerer Zeit und mit weniger Personal – weil es immer schwieriger ist, Fachkräfte zu bekommen.

30 Türmodelle (zu 80 Prozent von den zwei Erzeugern aus Österreich), 300 Türausführungen, 550 Holzzargenmodelle und diverse Beschläge wie z.B. 200 Drückermodelle finden sich hier – die Digitaisierung schreitet voran, die Geschwindigkeit der Lieferungen nimmt zu. Nur Krieg sollte keiner dazwischen kommen ...

(hst)

 

 

 

 

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