Der Hafen im deutschen Lübeck hat seine Laperkapazitäten für Papier erweitert und dabei auf den Baustoff Holz gesetzt.

Der Baustoff Holz ermöglicht beeindruckende Spannweite, ohne wertvolle Lagerflächen durch unterbrechende Stützpfeiler zu verlieren. Foto: Rubner Holzbau

Am Forstprodukteterminal des Skandinavienkais am Lübecker Hafen wird Karton und Papier umgeschlagen – in Rollen oder geschnitten auf Paletten. Die neue, zusätzliche Logistikhalle mit mehr als 12.000 m² Dach-Grundfläche dient in Zukunft zur Zwischenlagerung von in Skandinavien produziertem Papier, dementsprechend hoch sind die Vorgaben an den Brandschutz. Zusätzlich zum speziell für die Lagerhallen entwickelten Löschkonzept mit separater Pumpanlage für große Wassermengen aus der naheliegenden Trave biete der verwendete Baustoff Holz einen sehr hohen natürlichen Feuerwiderstand: Im Falle eines Brandes entstehe an der Außenschicht des Holzes eine verkohlte Schicht, die einen tiefergehenden Verbrennungsprozess verlangsamt oder sogar verhindert, so Rubner Holzbau in einer Aussendung.

Für die Tragkonstruktion der neuen Logistikhalle am Lübecker Hafen seien von Rubner, die für die Statik des Holzbaus, Werksplanung, Produktion, Transport und Montage verantwortlich zeichnen, insgesamt 1.425 m³ Brettschichtholz vorgefertigt und verarbeitet worden, heißt es weiter. Die großdimensionierten Elemente mit einem Gesamtvolumen von rund 1.000 m³ wurden auf dem Schiffsweg vom Rhenus Donauhafen Krems bis zum Hafen in Lübeck gebracht und dann per LKW-Spezialtransport aufs Baufeld am Skandinavienkai gebracht. Die vier Unterzugsträger wurden vor Ort am Boden zu einer Gesamtlänge von mehr als 60 Meter miteinander verbunden und anschließend mittels zwei Mobilkränen auf die vorgesehen Stützen hochgehoben. Die fertige Halle besteht aus zwei Strängen an BSH-Unterzügen mit 44 x 251 cm, die sich aus jeweils vier Stück auf die Gesamtlänge von 121 Meter aufteilen. Die Montage der 42 Hauptträger, sechs Unterzugsträger sowie Stützen und Wandriegel habe sechs Wochen benötigt.

Die von peter + jan gröpper Architektur- und Planungs-GmbH entworfene Halle wurde von Anfang an so projektiert, dass sie in Zukunft bei Bedarf auf eine Fläche von 15.000 m² erweitert werden kann, ohne während der Bauarbeiten den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Für solche Anforderungen erweise sich die Holzbauweise einmal mehr als die ideale Lösung, weil die Konstruktion an den Schnittstellen entsprechende Flexibilität aufweise und weiterführende Anschlüsse zulasse, so Rubner. (cst)

Rubner Holzbau 

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