Der Hybrid-Leichtbauträger für weitgespannte Hallentragwerke ist in einem Gemeinschaftsprojekt der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und der Brüninghoff Unternehmensgruppe aus dem westfälischen Heiden entstanden: Er bildet ein satteldachförmiges Tragwerk aus zwei parallelgurtigen Trägerhälften aus Holz, die im Firstpunkt über einen Kopplungsstoß aus Stahl verbunden werden. Zwischen die jeweils zweiteiligen Ober- und Untergurte aus Buche-Furnierschichtholz werden Diagonalen aus Fichte-Brettschichtholz geklebt, informiert die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR in einer Aussendung.
Für die Verbindung der Knotenpunkte hätte sich die direkte Holz-Holz-Verklebung als das geeignetste Fügeverfahren erwiesen, die beiden Trägerhälften werden vor Ort über eine abgewinkelte Kopplung in der Trägermitte verbunden, heißt es weiter. Werde der Träger nach Nutzungsende nicht als Ganzes wiederverwendet, lasse er sich problemlos in seine Einzelbestandteile zerlegen, wobei die Holz-Holz-Verklebung ohne metallische Verbindungsmittel für die Nachnutzung in der Kreislaufwirtschaft oder Kaskadennutzung vorteilhaft sei.
Die aufgelöste Tragstruktur aus Laub- und Nadelholz sowie Stahl punkte gegenüber bisherigen Tragsystemen mit verbesserter Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Mit dem Einsatz industriell gefertigter Hybrid-Leichtbauträger könnte sich zudem weiteres Nutzungspotenzial für Buchenholz erschließen, so die FNR. Für den praktischen Einsatz seien allerdings noch weitergehende Optimierungen zur Spannungsverteilung in den geklebten Knotenpunkten notwendig, die zeitnah umgesetzt werden sollen. (cst)