Die integrierte Beleuchtung in Möbelstücken könnte in Zukunft kabellos sein: Forschende haben eine Holzwerkstoffplatte entwickelt, die Strom leitet.

Möbelstücke mit integrierter Beleuchtung, die keine komplizierte Verkabelung benötigt, werden mit der neuen Platte möglich. Foto: BFH

Das Geheimnis: Im Inneren der Platte befinden sich zwei dünne Schichten mit einem geringen Anteil Carbonfasern, durch die der Strom fließen kann. In einer ersten interdisziplinären Konzeptstudie hatten es die Forschenden der Schweizer Berner Fachhochschule BFH bereits 2019 geschafft, eine schwachstromleitende Holzwerkstoffplatte zu entwickeln. In der nachfolgenden Machbarkeitsstudie wurde die Platte weiterentwickelt, verbessert und es konnte daraus ein vollfunktionsfähiger Prototyp entwickelt werden, informiert die BFH in einer Mitteilung.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde etwa das Mischverfahren der Holz- und Carbonfasern optimiert. Anstatt die Fasern wie zuvor in trockenem Zustand zu vermengen, testeten die Forschenden ein Verfahren, bei dem sie die Fasern in Wasser vermischten und anschließend wieder trocknen ließen. Dieses Verfahren ermöglicht eine deutlich homogenere Mischung, was sich positiv auf die Leitfähigkeit auswirkt und eine deutliche Reduktion des Carbonfaseranteils ermöglicht, so die BFH. Auch die Verarbeitbarkeit der für den Möbelbau gedachten Holzplatte wurde verbessert: Bestand die Platte zuvor aus drei Schichten - zwei Leitschichten aus dem Carbon-Holz-Gemisch sowie einer herkömmlichen Mittelschicht als Isolator – werden nun fünf Schichten verwendet. Die beiden äußeren Schichten entsprechen dabei der Oberfläche von herkömmlichen Holzwerkstoffen und können mit Furnier oder Laminat beschichtet werden. Durch die Optimierungen konnte der Anteil an Carbonfasern außerdem auf unter ein Prozent der Holzmasse reduziert werden.

Laut BFH wurde die schwachstromleitende Möbelplatte inzwischen zum Patent angemeldet sowie ein Recyclingkonzept entworfen. Im nächsten Schritt soll das Produkt bis zur Marktreife weiterentwickelt werden, wofür aktuell nach einem Umsetzungspartner gesucht wird. (cst)

Berner Fachhochschule BFH 

Forschungprojekt CoPaCabANi 

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