Wenn die Hersteller um immer innovativere und praktischere Produkte wetteifern, können sich die Anwender freuen. Unsere Rundumschau zu aktuellen Werkzeugtrends zeigt: Durch den Wettbewerb werden die Technologien immer ausgereifter – und nutzerfreundlicher.
Lästiges Vorspannen von zu verschraubenden Holzteilen, mühsames, manchmal langwieriges Eindrehen von Schrauben, Staub- und Lärmentwicklung beim Schleifen und Bohren: Probleme, die jeder Anwender im Holzbaubereich kennt. Die gute Nachricht: Dank der laufenden Weiterentwicklung der Technik im Werkzeugbereich – von der Verbindungstechnik bis zu Schleifgeräten – wird es immer einfacher, beim Bauen Zeit und auch Nerven zu sparen.

Schrauben: Schnell, sicher, effizient
Anbieter wie HECO oder Würth gehören im Bereich der Verbindungstechnik zu den Vorreitern, wenn es darum geht, immer schnellere Schraubleistung mit idealem Halt und hoher Belastbarkeit zu verbinden. Würths Neuauflage des bewährten ASSY-Systems bewährt sich bereits seit 2008 auf dem Markt: Dank des verbesserten Gewindes lässt sich die „ASSY 3.0“ noch schneller eindrehen als ihre Vorgänger, und die Gefahr von Ausplatzern ist dank ausgefeilter Technik reduziert.
Ein jüngerer Neuzugang auf dem Schraubenmarkt ist die „UNIX“ von HECO: „Bei der Entwicklung der HECO-UNIX wollten wir die Holz-Holz-Verbindung hinsichtlich Anwendung und Belastbarkeit optimieren“, erzählt Ulrich Hettich, Leiter Entwicklung bei HECO-Schrauben. Das Ziel: „die positiven Eigenschaften unterschiedlicher Schrauben zu vereinen“. Entstanden ist eine Schraube mit einem völlig neuen Gewindeprinzip: eine Vollgewindeschraube, die wie eine Teilgewindeschraube verwendet werden kann. Bauteile werden beim Verschrauben nicht nur axial fixiert, sondern auch zusammengezogen – das Ergebnis ist eine spaltfreie Verschraubung ohne mühsames Vorspannen der Teile. Das Kriechen und Schwinden des Holzes ist gegenüber gängigen Teilgewindeschrauben vermindert. In der „plus“-Ausführung liefert die „HECO-UNIX“ besonders bei Spanplattenverschraubung gute Ergebnisse, die „top“-Ausführung eignet sich besonders für Anwendungen bei Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz. Zusätzlich dürften Anwender über das optisch bessere Ergebnis gegenüber anderen Produkten erfreut sein, denn durch spezielle Frästaschen lässt sich das „Wunderteil“ besonders bündig in die Oberfläche einschrauben. Durch die Vielseitigkeit reduziert sich auch die Zahl unterschiedlicher Schrauben, die von Betrieben gelagert werden müssen.

Rund um den Nagel
Geschwindigkeit ist aber auch bei Nägeln Trumpf: Der Anbieter ITW hat kürzlich den haubold-Rillennagel eingeführt, mit dem erstmals Aufsparrendämmungen bis 120 mm befestigt werden können – und das auch noch mit erheblicher Zeitersparnis, wie Michael Polworth, Leiter Schulungsarbeit bei ITW, erläutert: „Eine Schraube einzutreiben dauert ca. 28 Sekunden, der haubold-Rillennagel braucht gerade mal eine Sekunde.“
Zum besseren Aufbringen von Nägeln trägt eine weitere Innovation aus dem Hause BeA bei. Auf der BWS in Salzburg präsentierte der im deutschen Ahrensburg beheimatete Hersteller erstmals den druckluftbetriebenen R220-970E-Streifennagler, „der nun auch bei Nägeln im XL-Format höchste Wirtschaftlichkeit bei der Befestigung bietet“, so Unternehmensvorstand Tobias Fischer-Zernin. Mit dem Streifennagler lassen sich nun auch Nägel von 145–220 mm Länge und einem Durchmesser von 4,6–5 mm schnell verarbeiten. „Das Eintreiben von Rundkopfnägeln dieser Größenordnung einfach per Druck auf den Auslöser dürfte für viele Handwerker eine völlig neue Erfahrung sein“, vermeldet das Unternehmen weiter. Das Magazin des Oberladers fasst 50 Rundkopfnägel und lässt sich dank besonders handlicher Bedienelemente rasch neu befüllen. Dank ergonomisch geformter Griffelemente ermöglicht der 8,5 kg schwere Streifennagler ein ermüdungsfreies und damit wirtschaftlicheres Arbeiten.


Schleifen mit Schwung
Die Schleifarbeit erfordert bei Holz, aber auch bei anderen Materialen, höchste Präzision. Die hohen Vibrationswerte, die viele Geräte bislang aufwiesen, erweisen sich da nicht gerade als Vorteil. Abhilfe schafft hier etwa der „Universalschleifer Vibration Absorber UVA 115 E“ von MAFELL. Mit dem innovativen Gerät hat der Hersteller nicht nur die Vibrationswerte erfolgreich reduziert – laut dem Hersteller ist der Schwingschleifer das bislang vibrationsärmste Gerät am Markt –, sondern dank eines eigens entwickelten Mikro-Schleifgitters auch die Staubentwicklung auf ein Minimum reduziert. Auch auf das Wichtigste, den gleichmäßigen Abtrag, hat man bei MAFELL nicht vergessen: Durch die Bewegung des Schwingschleifers entsteht ein gleichmäßiges, dellenfreies Ergebnis. Besonders wüssten dies Handwerker sowohl bei Lackiervorarbeiten als auch bei Zwischen- und finalem Feinschliff, berichtet der Hersteller.
Schneller, stärker, bequemer: So könnte man die Entwicklungen im Werkezeugbereich für den Holzbau zusammenfassen. Die damit verbundene laufende Qualitätsverbesserung freut auch und besonders die Kunden – und davon profitiert die gesamte Holzbaubranche. 
Julia Pührer

Foto: Bosch

Weitere Informationen unter:
bea-group.de
heco-schrauben.de
haubold-paslode.de
mafell.de
wuerth.at
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