In einem zweijährigen FFG-geförderten Forschungsprojekt setzte sich die Holzforschung Austria das Ziel, die Emissionen von unterschiedlichen Holzwerkstoffen und naturbelassenen Hölzern (Kiefer, Fichte, Lärche) zu analysieren und in Zusammenarbeit mit Dr. Karl Dobianer vom Technischen Bu?ro fu?r Chemie Wien toxikologisch zu bewerten.
Die Holzforschung Austria entwickelte ein neuartiges Bewertungsschemas fu?r Holz und Holzwerkstoffe.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines neuartigen Bewertungsschemas fu?r Holz und Holzwerkstoffe, in dem unter Beru?cksichtigung toxikologischer Aspekte die gesundheitlichen Effekte einer modellierten Langzeitexposition realistisch abgeschätzt werden können.

Insgesamt wurden 19 unterschiedliche Materialien hinsichtlich ihrer VOC-Emissionen untersucht, wobei die Auswahl des Probenmaterials von Faser- und Spanwerkstoffen u?ber Vollholzwerkstoffe bis hin zu Fertigparketten reichte. Die Auswertung der Ergebnisse hat gezeigt, dass der größte Teil der getesteten Materialien den Kriterien des AgBB-Schemas, des Österreichischen Umweltzeichens, des natureplus-Gu?tesiegels sowie der neuen toxikologischen Bewertungsmethode entsprachen. Die wenigen negativen Bewertungen fielen oft – aufgrund der ungleichen Ausgangssituationen – unterschiedlich aus: So bestand beispielsweise eine handelsu?bliche OSBPlatte den Anforderungen des AgBBSchemas problemlos, musste aber gemäß der toxikologischen Bewertungsmethode aufgrund der Gegenwart geringer Mengen der gesundheitsschädlichen Substanz 2-Hexanon als bedenklich eingestuft werden.

Fu?r die Untersuchung der Rohholzproben wurden aus sechs unterschiedlichen forstwirtschaftlichen Wuchsgebieten Österreichs auf HFA-Eigeninitiative und mit Unterstu?tzung durch die Österreichischen Bundesforste Kiefer-, Fichten- und Lärchenbäume geschlägert. Neben der Analyse der jeweiligen Emissionen wurden auch noch die Fett- und Harzsäuren sowie Schwermetallgehalte untersucht, um eventuelle Zusammenhänge zwischen VOC-Emissionen und Holzinhaltsstoffen festzustellen. Die Ergebnisse der Fettsäurenanalyse zeigen, dass der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren bei den Kiefernbäumen im Vergleich zu Lärche und Fichte am größten ist. Dies spiegelt sich auch bei den Emissionen des Aldehyds Hexanal wieder, die ebenfalls bei den Kiefernholzproben am stärksten ausgeprägt sind, während Fichte und Lärche deutlich weniger emittieren und u?ber einen geringeren Extraktstoffgehalt verfu?gen.

Das Emissionsspektrum der unbehandelten Rohhölzer ist im Wesentlichen auf Terpene, Aldehyde und Carbonsäuren beschränkt und ist – unter Beru?cksichtigung des Abklingverhaltens bei Langzeitemissionen – generell als toxikologisch unbedenklich einzustufen. Die Frage, ob man diese wichtigen Vertreter heimischer Nadelhölzer
problemlos in Innenräumen einsetzen kann, ist mit „Ja“ zu beantworten, sofern eine ausreichende Lagerdauer gewährleiset wird. Dies bedeutet im konkreten Fall, dass Fichten und Lärchen nahezu unmittelbar nach dem Zuschnitt verwendet werden können, während bei Kiefernhölzern – basierend auf den vorhandenen Daten – eine Lagerdauer von etwa drei Monaten eingehalten werden sollte, bis sich ihre Emissionen stabilisiert haben.

Den kompletten Artikel als PDF-Download finden Sie unter >>holzforschung.at

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
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