Holzfassaden behandeln oder unbehandelt lassen – die Entscheidung dafür fällt aus optischen Gründen. Für Dauerhaftigkeit braucht Holz keine Wartung.
Bei diesem Bauobjekt wurde die Holzfassade vorgeraut. Dadurch kann sich ein nettes Farbenspiel ergeben. Foto: Theny
Eine unbehandelte Holzfassade ist völlig wartungsfrei. Sie verändert durch den Einfluss von Regen, Sonne und Mikroorganismen ihr Aussehen aber relativ rasch. Sie wird grau. „Diese Abwitterung gilt ausnahmslos für alle Holzarten, hat aber bei korrekter Verbauung des Holzes keinen Einfluss auf Festigkeit und Lebensdauer, sie ist reine Geschmackssache“, sagt proHolz Kärnten Holzbau-Fachberater Fritz Klaura

Die Abwitterung erfolgt nicht gleichmäßig. Wo das Holz Wind und Wetter stärker ausgesetzt ist, schreitet der Prozess rascher voran. Auch die Art der Verbauung des Holzes hat Einfluss auf Art und Geschwindigkeit des Vergrauens.

Viele Bauherrn akzeptieren eine Vergrauung nicht
Dieser natürliche Prozess macht vielen Bauherren nichts aus, andere schätzen ihn wiederum nicht. „Diesem Alterungsprozess kann man optisch nachhelfen, indem man das Holz grau anstreicht. Während die Farbe nach und nach verblasst, kommt von unten die natürlich Vergrauung nach, und der Bau verändert seine Farbe nur minimal“, sagt Klaura. Eine weitere Behandlung des Holzes sei nicht mehr notwendig. Diese Form der Fassadenbehandlung wird immer beliebter.
„Viele Bauherren mögen jedoch den warmen Farbton von Holz und akzeptieren diese Farbveränderung nicht“, weiß Gerhard Grüll von der Holzforschung Austria.

Holzforschung gefragt
Daher wird an verschiedenen Möglichkeiten geforscht, diesen Holzton auf Dauer zu erhalten. Die Varianten der chemischen Behandlung reichen von Lackierungen über Lasuren bis hin zur Nanotechnologie. „Das Nano-Verfahren ist eine interessante Technologie und war ein paar Jahre lang ein 'Renner', ist jetzt aber wieder abgeflaut“, erzählt Grüll. Das liege wohl auch daran, dass sie zwar ein taugliches Mittel gegen den Feuchteschutz sei, jedoch nicht vor dem UV-Licht und der Einlagerung von Mikroorganismen schütze, erklärt der Forscher. Interessant werde es, wenn man die Nano-Technologie mit Lacken kombiniere. Hier werde es sicher noch weitere Entwicklungsarbeit geben.
Auch thermische Verfahren werden eingesetzt. Dabei wird das Holz mit Temperaturen von 160 bis 230 Grad behandelt und bekommt je nach Behandlungsdauer und -intensität einen dunkleren Farbton. Thermoholz hat eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit und eine höhere Resistenz gegen Pilze als unbehandeltes Holz, kann jedoch spröde werden. Zu den biozidfreien chemischen Verfahren zählt unter anderem die Imprägnierung mit Naturstoffen, wie Ölen oder Wachsen. Damit wird ebenfalls die Aufnahme von Feuchtigkeit reduziert. Die Anstriche – ob Öle, Lasuren oder Lacke – müssen je nach Beschaffenheit und Belastung der Fassade in entsprechenden Intervallen (im Zeitraum zwischen fünf und sieben Jahren) erneuert werden.

Quelle: www.kleinezeitung.at

www.proholz-kaernten.at
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