Über 13.000 Jahre lang wurde ein subfossiler Wald im Schlamm konserviert – und jetzt zufällig von einem Forscher bei einem Sonntagsspaziergang in Zürich entdeckt.
In den Proben des uralten Holzes verbergen sich Unmengen an Informationen. Foto: WSL
Am Rand einer Baugrube hatten Arbeiter einige ausgegrabene Baumstrünke zum Holzabfall geworfen. Daniel Nievergelt, Jahrringforscher an der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, untersuchte mit seinen Kollegen die Kiefernreste genauer - schließlich wurde schon 1999 beim Bau eines Autobahntunnels subfossiles Holz entdeckt, das aufgrund der darin enthaltenen, nicht versteinerten Organismen aus prähistorischer Zeit datiert werden kann.
 
Eine Analyse der ETH Zürich bestätigte, dass das von Nievergelt gefundene Holz zwischen 13.000 und 14.000 Jahren alt ist. Die Kiefernreste sind damit die ersten nachgewiesenen Bäume, die nach der letzten Eiszeit aus dem Mittelmeerraum wieder eingewandert sind, wie der Forscher gegenüber dem „Tagesanzeiger“ äusserte. 
 
Bisher wurden etwa 200 Kiefernüberreste geborgen, die nun von den Forschern in mühevoller Kleinarbeit zersägt und analysiert werden. „Jahrringe, Zustand und Lage der gefundenen Baumstrünke erlauben Schlüsse über vergangene Temperatur- und Niederschlagsschwankungen und zeugen von Störungen wie Feuer, Stürmen oder Erdbeben. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung des Holzes kann Hinweise über Klima und Luftzusammensetzung in der Vergangenheit geben. Und seit kürzerem erlauben DNA-Analysen, die Abstammung der Bäume zu verfolgen,“ heißt es auf der Website der WSL. Die gefundenen Hölzer erlaubten „Analysen von unschätzbarem wissenschaftlichem Wert.“
 
 
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